Mit neuer Kraft voraus – Kliniken im Müttergenesungswerk fordern
politische Verantwortung
Auf der Konferenz der Kliniken im Müttergenesungswerk 2025 wurde deutlich: Die Gesundheit von Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen darf nicht länger von politischen Entscheidungen abhängig gemacht werden. Unter dem Motto „Mit neuer Kraft voraus“ diskutierten Fachleute, Politiker*innen und Klinikvertreter*innen über steigende Belastungen, fehlende Finanzierungsstrukturen und den dringenden Handlungsbedarf im Gesundheitswesen. Das Müttergenesungswerk macht klar: Wer bei den Sorgenden spart, gefährdet das soziale Fundament unserer Gesellschaft.
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Pressemitteilung
Konferenz der Kliniken im Müttergenesungswerk 2025
Die Gesundheit von Sorgearbeit Leistenden braucht politischen Umsetzungswillen
Berlin, 07. Oktober 2025.
Zahlreiche Vertreter*innen der über 70 Vorsorge- und Rehabilitationskliniken im Verbund des Müttergenesungswerks (MGW) versammelten sich im Rahmen der jährlichen Konferenz der Kliniken heute in Berlin. Unter dem Motto „Mit neuer Kraft voraus“ diskutierten die Teilnehmenden gemeinsam mit Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft über aktuelle Herausforderungen und notwendige Rahmenbedingungen für die Zukunft.
An Themen fehlte es auch auf der diesjährigen Konferenz nicht: steigende Bedarfe an stationären medizinischen Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen, verschärfte Gesundheitsprobleme bei Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen, erschwerte Bedingungen für den Klinikbetrieb, fehlende Finanzierungsstrukturen für Beratungs- und Nachsorgeangebote und eine weiterhin unsichere Haushaltslage auf Bundesebene.
Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung Stefan Schwartze, MdB betonte in seiner Rede vor den Teilnehmenden: „Die Relevanz der stationären medizinischen Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen im Müttergenesungswerk ist unbestritten. Bei Besuchen vor Ort und in Gesprächen mit Patientinnen und Patienten konnte ich mir davon bereits selbst ein Bild machen. Mütter, Väter und damit auch ihre Kinder sowie pflegende Angehörige sind auf diese Gesundheitsleistung dringend angewiesen.“
Warum dies so ist und welche gesellschaftlichen Einflüsse auf die Gesundheit von Sorgearbeit Leistenden – vor allem von Müttern – wirken, stellte auch Prof. Dr. Tanja Mühling von der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt in ihrem Vortrag heraus: Normen rund um Mutterschaft, gestiegene Erwartungen an Eltern und Kinder, Vereinbarkeitsprobleme, wachsende Zeitprobleme und andere Herausforderungen und Ansprüche beeinflussen die Belastungssituation von Sorgearbeit Leistenden entscheidend.
Umso wichtiger ist es, Gesundheitsleistungen wie die Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen im Müttergenesungswerk weiter zu entwickeln, damit die Gesundheit von Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen optimal gestärkt werden kann. Die Wirksamkeit und der nachhaltige Effekt der Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen werden regelmäßig durch Studien bestätigt.„Unsere Maßnahmen sind kein „Nice-to-have“ – sie sind medizinisch notwendig, sie sind gesetzlich verankert und sie sind gesellschaftlich sinnvoller denn je,“ machte auch die Kuratoriumsvorsitzende Svenja Stadler, MdB klar. „Wer in der derzeitigen Haushaltslage gezielt bei den Schwächeren und den Sorgenden spart, legt die Axt an das Fundament unserer sozialen Infrastruktur.“
So weit darf es nicht kommen! Die Konsequenzen permanent überlasteter und gesundheitlich beeinträchtigter Sorgearbeit Leistender sind für unsere Gesellschaft untragbar. Die Folgekosten gar nicht erst finanzierbar. Das Müttergenesungswerk betont deshalb in seinen Forderungen, den Erhalt und den Ausbau von Kurplätzen durch Bundesmittel ausreichend und verlässlich zu fördern, die Rechte von Patient*innen zu stärken und durch eine finanzielle Absicherung der Beratungsstellen im Müttergenesungswerk, die Beratung vor der Maßnahme und Nachsorgeangebote für Mütter, Väter und pflegende Angehörige niedrigschwellig zu gestalten.
Zu den politischen Forderungen des Müttergenesungswerks
Über das Müttergenesungswerk:
Die Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk (MGW) wurde 1950 von Elly Heuss-Knapp, der Frau des ersten Bundespräsidenten, gegründet. Ziel der gemeinnützigen Stiftung ist die Gesundheit von Müttern und inzwischen auch von Vätern und pflegenden Angehörigen. Unter dem Dach des MGW arbeiten fünf Wohlfahrtsverbände bzw. deren Fachverband/Arbeitsgemeinschaft (AWO, DRK, EVA, KAG, Parität) zusammen. Besonders zeichnet sich das MGW durch ganzheitliche und gendersensible Kurmaßnahmen und das Konzept der Therapeutischen Kette im MGW-Verbund aus. Diese umfasst die kostenlose Beratung der Betroffenen bei fast 900 Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände rund um die Kurmaßnahmen sowie die Kurmaßnahme in den über 70 vom MGW anerkannten Kliniken für Mütter und Mutter-Kind bzw. Väter und Vater-Kind sowie pflegende Angehörige und die Nachsorgeangebote vor Ort. Alle anerkannten Kliniken tragen das MGW-Qualitätssiegel. Die Stiftung steht unter der Schirmherrschaft der Frau des Bundespräsidenten Elke Büdenbender. Das Müttergenesungswerk benötigt Spenden, z. B. zur Unterstützung einkommensschwacher Mütter und ihrer Kinder bei der Durchführung einer Kurmaßnahme, für Beratung und Nachsorgeangebote sowie für Informations- und Aufklärungsarbeit.
Pressekontakt:
Anna Brinkmann
Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk
Bergstraße 63, 10115 Berlin
Tel.: 030 330029-15
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